Im August 2019 habe ich bei einer Kleinanzeige den Verkauf eines Erlenstammes entdeckt. Ich habe mich direkt mit dem Verkäufer in Verbindung gesetzt und ein Treffen vereinbart. Vor Ort traf ich dann einen sehr sympathischen Kerl, der die Teichanlage erst seit kurzem gepachtet hat. Hier sah man auch, dass er noch viel Arbeit vor sich hatte da die Anlage etwas verkommen war. Doch er wirkte voll motiviert und voller Tatendrang.
Ein stattlicher Erlenstamm
Aus einem netten Plausch ergab sich, dass diese Teichanlage dem Starkoch Alexander Herrmann gehört, was mich natürlich erstaunte da ich mit einer solchen Berühmtheit nicht gerechnet hätte. Im Zuge der Aufarbeitung der Anlage haben aber einige Bäume weichen müssen, unter anderem eine schöne Erle mit einem Stammdurchmesser von ca. 60cm. Nachdem ich mir den Stamm angesehen habe, haben wir uns auf einen Preis geeinigt und ich habe angefangen den Stamm zu zerlegen und für mich vorzubereiten.
Filetieren der Abschnitte
Beim filetieren der Stammstücke habe ich allerdings ein komisches jucken verspürt bis ich nach kurzer Zeit merkte, dass ich wohl mitten in einem Ameisennest stand. Da umliegend viel Wasser war, konnte ich mich relativ schnell und zügig von den Ameisen befreien. Ich lud das Auto voll und fuhr nach Hause.
Versiegeln und Trocknung
Dort habe ich dann die Holzstücken weiter bearbeitet und dann mit einer Wachsemulsion versiegelt, dass diese möglichst riss frei trocknen können. Einige Stücke der Erle habe ich direkt als Schalenrohlinge vorgedrechselt und zum Trocknen gelegt. Weitere Stücke habe ich mit meiner Bandsäge aufgetrennt zu Kanteln, diese werden, falls sie mal trocken sind, zu Gewürzmühlen verarbeitet.
Gewürzmühle und Schälchen
Die erste Gewürzmühle und das erste Schälchen habe ich dann im Winter 2020 gedrechselt. Die Erle hat eine schöne rot-orange Färbung und trocknet bislang relativ rissfrei. Ich freue mich schon drauf, weitere Stücke aus diesem tollen Holz zu fertigen.